Frau Dr.med. Yolanda Mekler Augenärztin FMH


 
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Die Ärztin rät
(Basler Zeitung 31.12.1999; Informationsdienst der Basler Ärztinnen und Ärzte)

Der Graue Star

Beim Grauen Star (Katarakt) handelt es sich um eine Trübung der Augenlinse. Diese Linse hat im Auge die gleichen Funktionen wie jene in einem Fotoapparat: Sie soll auf der Netzhaut ein scharfes Bild erzeugen. Durch eine getrübte Linse kann kein klares Bild entstehen, ähnlich wie durch eine milchige Scheibe.

Der Graue Star macht sich durch eine verminderte Sehschärfe und zum Teil durch eine vermehrte Blendungsempfindlichkeit bemerkbar. Die Linsentrübung erfolgt manchmal schnell, dauert aber meist Jahre.

Der Graue Star kann verschiedene Ursachen haben. Die weitaus häufigste ist altersbedingt und hängt mit dem verlangsamten Stoffwechsel zusammen. Rauchen, einseitige Ernährung und Sonneneinstrahlung können die Entwicklung negativ beeinflussen. Selten ist der Graue Star von Geburt an vorhanden. Verletzungen des Auges, Entzündungen des Augeninnern oder Diabetes können zu einem vorzeitigen Beginn des Grauen Stars führen. Zurzeit gibt es keine Medikamente, die den Grauen Star verhindern oder beseitigen. Bei Krankheitsbeginn verändern sich die optischen Eigenschaften des Auges. Deshalb hilft dann oft eine andere Brille oder sogar das Weglassen der eigenen Brille. Gegen die vermehrte Blendungsempfindlichkeit nützt eine Sonnenbrille oder ein breitrandiger Hut. Wenn diese einfachen Massnahmen nichts bringen, muss operiert werden.

Die Operation des Grauen Stars erfolgt heutzutage meist in Lokalanästhesie mittels Tropfen oder Spritzen. Sie ist schmerzlos und kann auch in fortgeschrittenem Alter durchgeführt werden. Vor der Operation sollte sich der Patient für eine Allgemeinuntersuchung bei seinem Hausarzt melden. Der Augenchirurg wird das Auge vor der Operation genau untersuchen und die Kunstlinse ausmessen, die bei der Operation eingepflanzt wird. Die bei der modernen Staroperation verwendete Technik nennt sich Phakoemulsifikation: Dabei wird die eigene, trübe Linse durch einen 3 mm kleinen Einschnitt mittels Ultraschall zerkleinert und abgesaugt; danach kommt eine klare Kunststofflinse in das Auge. Diese Linsen bestehen aus Silikon oder Acryl. Die Operation des Grauen Stars verläuft im Normalfall ohne Komplikationen. Wie bei jedem chirurgischen Eingriff kann es aber zu Blutungen oder zu einer Infektion kommen. Schwerwiegende Komplikationen sind selten. Nach der Operation bekommt der Patient einen geschlossenen Verband, der am Tage darauf entfernt wird. Der Patient kann das Spital meistens bereits am gleichen Tag verlassen. Als Nachbehandlung muss er während eines Monats Augentropfen anwenden. Auto fahren kann der Patient eventuell schon am Tage nach der Operation, er sollte dies aber mit seinem Augenarzt besprechen.

Es kann vorkommen, dass sich die Sicht nach einiger Zeit wieder verschlechtert, weil ein Nachstar auftritt. In diesem Fall wird die Nachstar-Membran ambulant mit dem Laser durchschnitten und der Patient sieht am gleichen Tag wieder gut. Bei uns lässt sich der Graue Star - falls keine anderen seheinschränkenden Erkrankungen vorhanden sind - mit gutem Erfolg auch im fortgeschrittenen Alter operieren.